Gründsätzliche VorbemerkungenDieses Basiswissen ist für eine homöopathische Behandlung unerlässlichHomöopathie basiert auf einem intensiven Dialog zwischen dem Homöopathen und dem behandelten Menschen. Darum ist es wichtig, sich mit den Grundlagen der Homöopathie auch als Patient auseinanderzusetzen.
Haben Sie sich schon einmal mit den Grundlagen der Klassischen Homöopathie auseinandergesetzt, beruflich oder aus privatem Interesse? Dann ist das eine sehr wertvolle Grundlage für die Behandlung. Sie werden wissen, wie Homöopathen arbeiten, welche Informationen diese benötigen und wie ein Mittel ausgewählt wird. Wenn Sie das noch nicht haben, sich aber für eine homöopathische Behandlung in meiner Praxis interessieren, dann wäre das eine wichtige Ausgangsbasis, die ich Ihnen sehr ans Herz legen möchte.
"Der Homöopath kann nur der Navigator sein, der Ihnen sagt wo es lang geht. Fahren aber müssen Sie selbst!" Der "Navigator" aber braucht ständig Informationen von Ihnen, um lotsen zu können. Woher sollen Sie wissen, welche Information wichtig ist? Dazu ist es wichtig zu verstehen, nach welchen Prinzipien eine klassisch-homöopathische Behandlung abläuft. Sie werden es vielleicht nicht glauben, aber Dr. Hahnemann erwartete seinerzeit von seinen Patienten, dass sie vor einer Behandlung bei ihm mindestens sein "Organon der Heilkunst" lasen. Doch keine Sorge, ich habe mich bemüht, die aus meiner Sicht wesentlichen Grundlagen der Homöopathie auf diesen Seiten für meine Patienten zusammenzustellen. Ein erster Einstieg ist auch folgendes Büchlein, dass Sie sich bei Bedarf auch bei mir ausleihen können. Man kann es auch käuflich erwerben, mit folgendem Link gelangen Sie zum Verlag, der diesen Titel herausgebracht hat:
Klassische Homöopathie verstehen
Mit diesem Verständnis als Ausgangsbasis haben wir ideale Voraussetzung für die homöopathische Behandlung! Ich freue mich auf Sie!
20.05.18 Blockaden und Heilungshindernisse
Das größte Heilungshindernis liegt meist in der (mangelnden) Kompetenz des Homöopathen selbst, auch wenn das meist vehement abgestritten wird. Gemäß § 252 Organon, kann aber auch das bestgewählte homöopathische Mittel nicht heilen, wenn im direkten Umfeld des Patienten ein Umstand vorliegt, der das Leiden fortwährend unterhält. Einen Verhungernden dem es auch weiterhin an Nahrung fehlt, kann man mit der Homöopathie ebensowenig heilen wie einen Menschen, der seit Jahren und auch weiterhin in einer Schimmel verseuchten Wohnung lebt oder einer anderweitigen ständigen Giftquelle ausgesetzt ist. Ganz wichtig ist in diesem Zusammenhang die chronische Vergiftung durch Zahnherde (tote Zähne, Eiterherde im Kiefer, Weisheitszähne in unglücklicher Lage), aber vor allem auch durch das Quecksilber aus Amalgamfüllungen, durch permanenten Abrieb aus anderen zahnheilkundlich verwendeten Metallen wie Gold, Palladium u.a. Störfaktoren Achtung: Es gibt Grenzen der homöopathischen Behandlung!Es darf nicht "blind" eine homöopathischen Behandlung begonnen werden, wenn vorher oder zeitgleich nicht andere Ursachen der Beschwerden ausgeschlossen werden wie z.B.:
Das "Leck im Energieballon"
Nachfolgend zur Veranschaulichung einige Beispiele:
Keine homöop. Wirkung ohne Dynamisation (Verschüttelung / Verreibung!!)1 Tropfen im Ozean?!! Substanzen, die lediglich verdünnt werden, haben keine homöopathische Wirkung. Entscheidend ist die sog. "Dynamisation", das Verreiben und / oder Verschütteln. Erst durch diesen Prozess, kombiniert mit fortwährenden, definierten weiteren Verdünnungschritten erhält die homöopathische Arznei ihre (sofern vom Therapeuten richtig angewandt) gewaltige Energie, mit der sie einen auch schwer oder chronisch kranken Organismus umstimmen kann. Es gibt Erklärungsversuche, die zum Teil eine Informationsübertragung auf die Wassermoleküle postulieren. Gedächtnis des Wassers Bei der Behandlung mit aufgelösten Dosen (Splitdosen) muss die Arzneimittelflasche vor jeder Einnahme kräftige Schüttelschläge erhalten (dynamisiert werden), damit die Empfänglichkeit des Organismus auf das Arzneimittel auch bei wiederholter Einnahme gewährleistet bleibt. Die Zahl der Schüttelschläge variiert je nach Empfindlichkeit des Patienten, sollte aber mindestens 2 betragen. Ein Schüttelschlag bedeutet ein kräftiger Schlag der Flasche aus ca. 1/2 Meter Entfernung auf ein Buch oder eine geschützte Handfläche. Vor dem nächsten Schlag etwas innehalten, damit sich die Flüssigkeit erst beruhigen kann.
Verschreibung nach Organon 4, 5 oder 6. Was bedeutet das?
In Kürze das Wesentliche:
D-Potenzen? C-Potenzen? Q- bzw. LM-Potenzen?
Wie kam es zu dem Durcheinander bezüglich der korrekten Verschreibungsform?
Bis heute wissen nur ca. 10 % der weltweit praktizierenden Homöopathen, wie Q-Potenzen anzuwenden sind, und die meisten von ihnen befinden sich in Indien. Wie konnte das passieren? Faulheit und Schwerfälligkeit liegen leider in der Natur des Menschen:
ZwiebelschalenmodellÜberblick:
Die Grundkonstitution und auch die Schichten korrespondieren mit entsprechenden homöopathischen Arzneimitteln. Durch die geeignete homöopathische Behandlung können nach Ansicht der klassischen Homöopathie die Schichten aufgelöst werden und die Grundkonstitution wird gestärkt. Die Behandlung der einzelnen Schichten muss analog des Schälens einer Zwiebel mit der äußeren Schicht beginnen und arbeitet sich Schicht für Schicht nach Innen vor. Jede Schicht produziert Symptome in unterschiedlicher Stärke, die auf die zur Behandlung dieser Schicht erforderliche homöopathische Arznei hinweisen. Ist die Schicht „abgearbeitet“, verschwinden die Symptome dieser behandelten Schicht und die Symptome der nächsten - nun zu oberst liegenden Schicht – zeigen sich in zunehmender Klarheit. Die theoretische Erklärung mag soweit noch recht einfach klingen. Die praktische Durchführung der Behandlung gestaltet sich jedoch ungleich komplizierter: Alle Symptome aller Schichten (bis zur untersten und zur ererbten Konstitution) sind nämlich tatsächlich jederzeit bei jedem Menschen vorhanden. Zu welchem Zeitpunkt sie jedoch wahrnehmbar sind, hängt von ihrer Stärke und der Position ihrer Schicht ab. Wie bereits erwähnt, sind die Symptome in ihrer Stärke unterschiedlich stark ausgeprägt. Stellen Sie sich die Symptome einer Schicht bitte vor wie eine Reihe von auf einander folgenden senkrechten Zacken (Höhe entsprechend der Stärke der Symptome) - also hohen, mittleren und vielleicht auch ganz kleinen. Legen Sie nun diese Zackenreihen gedanklich dicht über einander (der Schichtenfolge entsprechend). Mit diesem Modell können Sie sich vorstellen, dass starke Symptome unterer Schichten oder der Grundkonstitution als hohe Zackenberge durch darüber liegende Zackenreihen hindurch reichen können, unter Umständen sogar bis in die wahrnehmbare Gegenwart, also bis durch die oberste Schicht. Nur ein geübter und gut ausgebildeter klassischer Homöopath wird in der Lage sein, sich bei der Aufnahme der Anamnese von diesem (scheinbaren) Symptomen-Wirrwarr nicht in die Irre leiten zu lassen, bestimmte Symptome eindeutig darunter liegenden, später zu behandelnden Schichten zuzuordnen und mit Klarheit das Mittel der aktuellen Schicht zu bestimmen.
Hier ein Beispiel, das veranschaulicht, wie unterschiedlich selbst starke Symptome – hier z.B. das „Verlangen nach Eiscreme“ - in der homöopathischen Anamnese bewerten werden müssen. Der Homöopath wird bei seiner Befragung klar differenzieren zwischen Aussagen wie z.B. „Eiscreme esse ich für mein Leben gern. Ich komme an keiner Eisdiele vorbei, ohne mir eine große Portion genehmigen zu wollen. Das war schon immer so, seit meiner Kindheit“ (= egal wie stark das Symptom auch sein mag, es gibt wahrscheinlich lediglich einen Hinweis auf eine ganz tief liegende oder die konstitutionelle Schicht, es sei denn, dass sich durch zusätzliche und im Vordergrund stehende aktuelle Symptome das entsprechende Arzneimittel bestätigt.) Dagegen folgende Aussage: „Es ist merkwürdig: Eis habe ich zwar immer ganz gern gegessen, aber wer tut das nicht? Seit einiger Zeit aber komme ich an keiner Eisdiele mehr vorbei, ohne mir eine riesige Portion genehmigen zu wollen,“ (= das zur Behandlung der aktuellen Schicht notwendige homöopathische Arzneimittel wird mit großer Wahrscheinlichkeit im Repertorium (Link: Repert.) in der Rubrik „Allgemeines – Speisen und Getränke – Eiscreme – Verlangen“ zu finden und stark vertreten sein. Sie sehen also: obwohl beide Aussagen auf den ersten Blick identisch schienen, ist die für die Behandlung relevante Schlussfolgerung jeweils sehr unterschiedlich.
Wie entstehen die „Zwiebelschichten“?Die Grundkonstitution ist genetisch festgelegt und ererbt. Durch eine präkonzeptionelle Behandlung der Eltern lässt sich allerdings die Richtung der Vorprogrammierung gem. der Meinung von Homöopathen beeinflussen. Miasmen Alle weiteren Schichten entstehen durch das „Leben“ mit all seinen Höhen, Tiefen, Traumata und Erlebnissen. Je älter ein Mensch ist, desto mehr Schichten werden sich auf seine Konstitutionsschicht gelegt haben. Hier einige Beispiele: Während der Schwangerschaft wird eine Frau vom Vater ihres ungeborenen Kindes verlassen oder er stirbt. Sie fühlt sich völlig überfordert, verlassen und allein und weint viel. (= Die beschriebene Situation wird zu einer „Zwiebelschicht“ nicht nur bei der Mutter, sondern auch bei dem noch Ungeborenen führen. Das heißt, das Kind wird bereits mit einer zu behandelnden Schicht, die sich der Grundkonstitution aufgelagert hat, geboren.
Weitere Ursachen für „Schichten“ (rein exemplarisch, um nur einige zu nennen):
MiasmenUnter Miasmen versteht man - grob erklärt - die ererbte Empfänglichkeit für bestimmte Erkrankungen, also familiär gehäuft auftretende Leiden. Miasmen können im Laufe des Lebens erworben und dann an künftige Generationen weitergegeben werden. Die klassische und streng nach Hahnemann angewandte Homöopathie ist, wie immer wieder beschrieben, in der Lage hier erfolgreich einzugreifen, könne also Gene entsprechend beeinflussen. Das wurde schon zu Hahnemanns Zeiten beschrieben (Durchbrechen z.B. der vererbten Mund-Kiefer-Gaumen-Spalte bei vorkonzeptioneller Behandlung der Eltern). Moderne Forschungen aus dem Bereich der Epigenetik können hier bereits Erklärungsansätze liefern, durch ein beobachtetes "On / Off - Phänomen" bei identisch vorhandener genetischer Belastung (Prädisposition). D.h. bei gleicher genetischer Belastung erkranken nicht alle Menschen zwingend, tragen aber ein Risiko gflls. zu erkranken. Das Gen wird quasi - auf Grund welcher Umstände auch immer - an- bzw. ausgeschaltet. Aber die Homöopathie scheint nicht nur in der Lage zu sein, entsprechende Gene "auszuschalten", sondern auch wirklich zu reparieren (s.o.). Hier wäre noch viel zu forschen ..... aber das bleibt aus, denn mit der Homöopathie lässt sich kein "schnelles Geld" verdienen. Also besteht seitens der Wissenschaft kein Interesse daran. Zwiebelschalenmodell
Heilungsverlauf "Hering Regel"Constantin Hering, einem unserer alten, verehrten Meister, verdanken wir die Beobachtung und Formulierung folgender, universell (also nicht nur für die Homöopathie geltenden!) Regel auf dem Weg zu wirklicher Heilung: Heilung erfolgt ...... 1. ......im Körper von innen nach außen 2. ..... im Körper von oben nach unten 3. ..... in der Krankheitsgeschichte zeitlich zurück
Was ist darunter zu verstehen? Zu 1.): bedeutet von lebenswichtigen Organen zu weniger wichtigen. Beispiel: Asthma verschwindet, dafür erscheint (vorübergehend!) ein Hautausschlag. (Achtung: das Gleiche gilt auch umgekehrt! Verschwindet z.B. ein Hautausschlag und an seine Stelle tritt ein Asthma - z.B. nach Cortisonbehandlung! - handelt es sich niemals um eine Heilung - der Mensch wird kränker!) Zu 2.): z.B. Kopfschmerzen verschwinden, dafür findet sich (vorübergehend!) ein neuer Schmerz in der Schulter, der dann langsam über den Ellenbogen, die Hand, die Finger den Körper verlässt. Zu 3.): z.B. ein Bluthochdruck verschwindet, dafür tritt (vorübergehend!) eine massive Blasenentzündung oder Mittelohrentzündung auf. Auf Nachfrage erklärt die Patientin / der Patient, er/sie habe früher unter genau dieser Erkrankung sehr gelitten. Diese alten Beschwerden können üblicherweise im Rahmen einer erfolgreichen homöopathischen Behandlung kurz, aber durchaus heftig auftreten. Standardfrage an einen Patienten unter homöopathischer Konstitutionsbehandlung: "Haben Sie das früher schon einmal gehabt?" - Wenn ja, gilt es abzuwarten. Nach ein, maximal zwei Tagen ist der "Spuk" vorbei und ein großer Schritt Richtung Gesundheit zu beobachten.
Sog. "Erstverschlimmerung"
Unter einer Erstverschlimmerung versteht man eine (kurzfristige) Verschlimmerung der Symptome direkt nach der Mitteleinnahme. Sie verschwindet meist binnen weniger Stunden (kann selten aber auch deutlich länger dauern) und wird üblicherweise als Beweis für die richtige Wahl des Mittels interpretiert, denn ist sie überstanden, geht es dem Patienten meist sprunghaft deutlich besser. Durch eine Behandlung mit flüssigen, wiederholten und der Sensibilität des Organismus angepasstenGaben gem. Organon 5 + 6 (siehe dort) wird eine Erstverschlimmerung in den meisten Fällen vermieden.
"Spätverschlimmerung" gegen Ende einer erfolgreich behandelten Mittelschicht
Zur Erinnerung: In der Homöopathie wird "Ähnliches mit Ähnlichem" geheilt, d.h., Symptome, die eine homöop. Arznei bei Gesunden produziert (geplante Arzneimittelprüfung) werden notiert und bei Kranken mit ähnlichen Symptomen erfolgreich therapeutisch eingesetzt. Sehr vereinfachend mag man sich vorstellen, dass Plus und Minus Null ergeben: +3 - 3 = 0 (+3 steht hier im Beispiel für die zu behandelnde Krankheit, - 3 für die homöop. Arznei. Die Null steht beispielhaft für die erfolgreich behandelte Krankheit. Wenn jetzt eine Mittelschicht (Zwiebelschalenmodell) gem. der 6. Auflage des Organon mit wiederholten Dosen des aufgelösten und mit jeder Gabe durch Schüttelschläge etwas höher potenzierten Mittels oder mit wiederholten Globuligaben erfolgreich behandelt wurde und sich die Behandlung dieser Schicht langsam dem Ende nähert, kommen wir zu der Situation, dass die zu behandelnde Krankheit ev. nur noch mit +1 valutiert, während die Behandlung weiter mit -3 erfolgt. +1 - 3 = - 2 !!! Was passiert also? Die Symptome, die doch eigentlich erfolgreich behandelt schienen, tauchen wieder auf als sog. "Spätverschlimmerung". Wird dieses Phänomen falsch interpretiert (Selbstbehandlung oder Unkenntnis des Therapeuten) und in "schulmedizinischem Denken" die Dosis des homöopathischen Arzneimittel erhöht und wiederholt, damit es "endlich" wieder hilft - dann verstärken sich die Beschwerden natürlich mit jeder neuen Gabe immer weiter! Am Ende steht dann die Aussage: "Am Anfang hat die Homöopathie ja gut geholfen, aber dann reichte es nicht mehr und ich musste doch Cortison / Antibiotika u.a. nehmen." Was wäre richtig gewesen? Der gut ausgebildete Homöopath erkennt die Spätverschlimmerung also solche und macht nichts anderes, als die Einnahme stoppen zu lassen. Die "Spätverschlimmerungssymptome" werden sich innerhalb 2-3 Tagen dauerhaft verabschieden.
Neue Symptome als Hinweis auf FolgeschichtBevor Sie hier weiterlesen, sollte Ihnen der Inhalt dieser Absätze vertraut sein: Zwiebelschalenmodell
Parallel zu dem vorübergehenden Wiederauftreten alter Symptome gegen Ende der erfolgreichen Behandlung einer Schicht treten leise und vorsichtig zusätzlich ganz neue Symptome auf. Vorher noch nie dagewesene oder Symptome, die man in einem früheren Lebensabschnitt hatte. Sie werden sorgfältig aufgeschrieben (ein Notizbüchlein am Bett), ihr Verlauf beobachtet, denn sie führen zu der homöop. Arznei, die für die nächste Schicht gebraucht wird. Es muss sich hierbei nicht unbedingt um Krankheitssymptome handeln, sondern es können Symptome jeglicher Art sein, wie plötzliches, neues und ev. heftiges Verlangen nach bestimmten Nahrungsmitteln, wie Eis, Knoblauch, Fleisch etc. oder extremer Durst oder Durstlosigkeit, aber auch Ungeduld, Hautausschläge und vieles mehr. Aus diesem Grunde habe ich anfangs so sehr herausgestellt, wieso für eine homöopathische Behandlung ein Grundwissen über die klassische Homöopathie so wichtig ist ebenso wie die Bereitschaft des Behandelten, im wahrsten Sinne des Wortes mitzuarbeiten! Es ist von entscheidender Wichtigkeit, dass Sie mich bei Auftreten jeglicher neuer Symptome gleich kontaktieren, denn auf Grundlage der homöop.Anamnese bin ich in dieser Situation in der Lage zu erkennen, ob es sich um Symptome handelt, die im Zusammenhang mit der homöop. Behandlung stehen. Aber die Mühe (Ihre und meine), sowie das vorsichtige Vorgehen lohnt sich: Abzulesen am Erfolg der Behandlung auch schwerer chronischer Erkrankungen, bei denen zumindest eine deutliche Linderung der Beschwerden und damit eine Verbesserung der Lebensqualität erreicht werden kann.
Dank der sehr ausführlichen Erstanamnese von bis zu drei Stunden habe ich auch oft schon eine gute Vorstellung bzgl. der Mittel, zu denen der Patient eine entsprechende Affinität aufweist und kann dann bereits anhand weniger neuer Symptome das Folgemittel verschreiben.
Falsches Mittel verordnet! Wie wird das erkannt?Bitte lesen Sie zunächst: Falsches Mittel! Bei aller Sorgfalt - das kann natürlich passieren. Aber auch hier zeigt sich wieder der Vorteil der Verschreibung mit flüssigen, wiederholten Gaben nach Organon 5+6 gegenüber den einmalig verabreichten Hochpotenzen gem. des "überholten" Organon 4. Bei den einmaligen, trockenen Globuligaben müssen Patient und Homöopath (sofern er seriös arbeitet) etliche Wochen abwarten, bevor eine definitive Aussage über die Richtigkeit des Mittels gemacht werden kann. Bei der "neuen" Verschreibungsform gem. Organon 6 erkennt man schon nach einigen Einnahmen, ob der Weg der Richtige ist. Es kommt entweder nur zu einer geringen Verbesserung der vorbestehenden Symptome oder zu gar keiner. Dafür entwickeln sich Prüfungssymptome des falschen Mittels (Arzneimittelprüfung) und zusätzlich - mit jeder Einnahme des "falschen" Mittels deutlicher - Symptome des "richtigen" Mittels, also der homöopathischen Arznei, die der Organismus in Wirklichkeit braucht. Es ist eigenartig, aber unter einer Behandlung mit einem "falschen" homöop. Mittel, "ruft" der Körper also regelrecht nach dem zu gebenden, richtigen Homöopathikum. Aufgabe des Patienten ist es, alle Symptome sorgfältig zu beobachten und zu notieren - Aufgabe des Homöopathen, diese Symptome auszuwerten und anhand seiner Arzneimittelkenntnisse und / oder eines Repertoriums den jeweiligen Mitteln zuzuordnen und für die Behandlung entsprechend Schlüsse daraus zu ziehen.
Hahnemann: "Empfindlichkeit variiert von 1:1000!"
Im § 281 seines Organon 6 warnt Dr. Samuel Hahnemann: "Es gi(e)bt Kranke, deren ungemeine Erregbarkeit sich zu der der Unempfänglichsten wie 1000 zu 1 verhält". Zur Überprüfung des Wahrheitsgehalts dieses Postulats vergegenwärtige man sich die "Aspirindosen" verschiedener Mitmenschen bei einfachen Kopfschmerzen (generell 2-3 Tabletten als "Muß" oder 1/2 Tbl. "reicht völlig aus"), die Empfindlichkeit, auf die manch einer auf eine Narkose reagiert etc. etc. Die Schulmedizin kennt da nur ein mehr oder weniger starres gewichts- und höchstens noch altersabhängiges Schema für Dosierungen. In der üblicherweise praktizierten Homöopathie (nach der 4. Auflage Organon) ist es nicht anders! Die Warnungen des Meisters, des Gründers der Homöopathie Hahnemann werden ignoriert, es werden massive "Erstverschlimmerungen" produziert und dem arglosen Patienten auch noch als "Notwendigkeit" für die Heilung "verkauft". Dabei hat Hahnemann schon vor über 200 Jahren dieses Problem als "unnötige Grausamkeit gegenüber dem Kranken" angesehen und eine Lösung für dieses Problem gefunden (siehe Organon 5 und 6). Diese Lösung heißt "aufgelöste Gaben" bzw. Neudeutsch: Splitdoses. Hahnemann selbst hat diese Methode ausführlich in den neueren Ausgaben seines Lehrbuchs der Homöopathie (Organon) beschrieben. Das Ziel ist, den Patienten OHNE vorherige Verschlimmerungen zu behandeln. Das ist möglich, findet man die individuelle, dem Empfindlichkeitsgrad des Organismus angepasste Dosis. Man beginnt mit einer sog. "Testdosis" und je nach Reaktion des Patienten tastet man sich dann vorsichtig an die für ihn richtige Dosis und Gabenfrequenz heran. Zur Veranschaulichung: es gibt (allerdings wenige) Patienten, die 1 Teelöffel der Arznei direkt aus der Arzneimittelflasche (2 Globuli gelöst in ca. 200 ml Wasser-Alkohol-Gemisch) ohne Erstverschlimmerung vertragen. Auf der anderen Seite gibt es Patienten, die lediglich 1 Tropfen aus der Flasche in 1/2 Glas Wasser verrühren dürfen (= sog. 1. Tasse), davon nach Rühren nur wieder 1 Tropfen in ein weiteres Glas Wasser mischen (sog. 2. Tasse), um letztendlich dann lediglich 1 Tropfen aus der 3. oder 4. Tasse einzunehmen. Ich bin mir bewusst, das klingt absurd und ich selbst staune immer wieder darüber, dass und wie es funktioniert. Ich habe etliche Patienten, die mich bei dieser Verordnung ungläubig ansahen, aber sehr schnell aus Erfahrung klug wurden. Ist die richtige, individuelle Dosierung gefunden (und sei die Dosis noch um ein Vielfaches kleiner als der viel belächelte Tropfen im Ozean), so kommt es zu einer sanften und dauerhaften Heilung. Vorausgesetzt, die Mittelwahl war richtig und der Therapeut ist in der Lage zu erkennen, wann eine Mittelschicht "abgearbeitet" ist und sich die Symptome einer neuen Schicht zeigen. Zwiebelschalenmodell
Die TestdosisUm Festzustellen wie groß die individuelle Empfindlichkeit des Patienten ist (siehe 1:1000) wird zunächst einmalig eine sog. Testdosis verabreicht und anhand der Reaktionen dann festgelegt, wie die weitere Einnahme zu erfolgen hat. Nach dieser ersten Einnahme wird eine Woche gewartet und die Symptome beobachtet.
Einstellen der individuellen Dosis (SS, höhere Tasse, Frequenz)Lesen Sie zunächst: Empfindlichkeit 1:1000 Es gibt fünf Möglichkeiten die Dosis auf die individuelle Sensibilität einzustellen:
Nach der sog. "Testdosis" und Festlegung der Ursprungspotenz sollte man tunlichst immer nur einen der genannten Parameter ändern und erst schauen, was passiert.
zu 1.): Ich beginne meine Behandlungen gem. Empfehlung von Dr. Luc de Schepper üblicherweise mit einer aufgelösten und verdünnten C 30 (gem. Organon 5). Bei Menschen mit sehr geringer Lebenskraft kann das aber schon eine zu hohe Potenz sein. Dann greift man auf eine C4 oder C6 zurück. Das entscheidet aber der Homöopath.
zu 2.): Damit der Organismus auch bei wiederholter Einnahme für das Homöopathikum der o.g. Potenz empfänglich bleibt, muss der Patient es vor jeder Einnahme selbst ein klein wenig höher potenzieren (siehe Dynamisation). Die Zahl der Schüttelschläge sollte bei chron. Erkrankungen in der Regel 2 betragen. Bei unempfindlicheren Patienten können sie in Absprache aber deutlich erhöht werden. Wenn eine bestimmte Potenz schon eine längere Zeit eingenommen wurde und immer noch angezeigt ist, müssen irgendwann auch die Schüttelschläge - gflls bis auf 10 - erhöht werden, um noch "das letzte aus dieser Potenz herauszuholen", bevor man z.B. von der C 30 auf die C200 oder LM1 übergeht.
zu 3.): Die Gabengröße hängt eng zusammen mit Punkt 4 (Verdünnung). Sie variiert von z.B. 1 TL direkt aus der Arzneimittelflasche bis hin zu nur einem Tropfen aus der sog. 5. Tasse (oder noch höher verdünnt).
zu 4.): Bei empfindlichen Patienten muss die in der Flasche gelöste Arznei oft noch um ein Vielfaches, in mehreren sog. "Tassen" verdünnt werden. Ich arbeite so, dass die von mir verordnete Menge für jeden einzelnen Schritt gilt. Beispiel: 2 SS / 3 Tropfen / T 3 bedeutet im Klartext:
zu 5.): Auch die Gabenhäufigkeit wird individuell eingestellt. Der Patient lernt bei mir, diese Einstellung selbst vorzunehmen. Die Regel lautet: !! So viel und so häufig wie nötig - aber so selten und so wenig wie möglich !! Die Häufigkeit kann von täglich, über 2 x pro Woche, 1 x pro Woche bis zu alle 4 Wochen oder noch seltener variieren. Normal ist 1 bis 2 x / Woche. Gegen Ende der jeweiligen Mittelschicht dann immer seltener. Generell gilt: in Stresszeiten werden mehr Gaben benötigt als in Phasen der Ausgeglicheheit. Das Homöopathikum "verpufft" quasi, wie ein Wassertropfen auf einer heißen Herdplatte verzischt.
Störfaktoren (Gifte, Licht, Gerüche etc., Psyche, andere)
Generell sollten Sie unter homöopathischer Behandlung folgende Substanzen meiden, da sie die Wirkung der homöopathischen Mittel aufheben können:
Dank der wiederholten, gelösten Gaben gem. Organon 6 sind seltene, gelegentliche "Ausrutscher" aber keine Katastrophe (z.B. akute Aufhebung der homöop. Wirkung durch notw. Zahnbehandlung - s.o.!). Wenn Sie und ich sicher gemerkt haben, dass ein Mittel wirkt, können Sie auch ausprobieren, ob Sie eine gelegentliche Tasse Kaffee (am besten koffeinfrei) vertragen ohne das Mittel außer Kraft zu setzen. - Sie werden es dann selbst merken. Aber: aus gutem Grunde bitte nicht gleich zu Beginn der Behandlung!
In § 252 seines Organon 6 macht Dr. Hahnemann darauf aufmerksam, dass ein Fortbestehen die Lebensumstände ungünstig beeinflussender Faktoren ein Heilungshindernis sein kann. Ein vielleicht drastisches, aber einprägsames Beispiel: wenn es einem Menschen an Nahrung mangelt und er am Verhungern ist, nützt es nicht, die Symptome (Abmagerung, Schwäche etc.) aufzunehmen, dafür ein homöopathisches Mittel zu suchen und zu denken, man könne ihn damit heilen. Dieser Mensch braucht zunächst einmal Nahrung! Eine permanente Exposition von Giften aller Art bewirkt Ähnliches. Hier müssen erst die Lebensumstände geändert werden (Auszug aus formaldehydbelasteter Wohnung, Amalgamsanierung etc.), dann geht es weiter. Aber auch eine unglückliche Partnerschaft, ein ungeliebter Beruf kann ein, die Krankheit unterhaltender Faktor ein. Anderseits erleben wir oft, dass der Patient unter der homöop. Behandlung endlich die Kraft findet, sich genau daraus zu befreien. Siehe hierzu auch Blockaden und Heilungshindernisse Den Feind im Mund Multiple Chemical Sensivity |